Dienstag, 12. April 2016

Wohnen in San Francisco: In einer Holzkiste oder doch besser im Container



Das Hotels in San Francisco teuer sind ist ja bekannt. Denn man bezahlt hier für ein Hotel in der unteren Mittelklasse $ 200-250 ohne Frühstück! Laut einer Bloomberg Studie von 2015 ist San Francisco was Hotelübernachtungen angeht, die teuerste Stadt der Welt. Mit einem Durchschnittspreis von 360 Euro pro Nacht liegt es in der Weltrangliste an oberster Stelle. Dann folgt Genf mit fast 100 Euro weniger, nämlich 265 Euro. New York ist auf Platz 16 mit 183 Euro abgeschlagen.
Wenn man sich als Tourist entscheidet diesen Preis zu zahlen ist das jedem seine eigene Sache. Aber die Leute die hier wohnen und arbeiten, müssen teilweise für ein WG-Zimmer schon bis zu 1.400 Dollar bezahlen und haben dazu auch gleich noch drei Mitbewohner. Mieten von $ 3500 bis $ 6000 sind üblich. So entstehen aus der Not heraus schon viele WG´s. 
Es gibt tolle Häuser und sehr schöne Wohnungen hier. Zu nennen sind da immer die “Painted Ladies“ am Alamo Square, die als Filmkulisse für den Film Mrs. Douptfire dienten. Diese im viktorianischen Edwardian Stil gebauten Häuser gibt es sehr häufig in der Stadt. 

          
Painted Ladies am Alamo Square


Typisches Edwardian Haus mit sehr schöner Fassade

Häuserreihe wie man sie häufig in San Francisco findet.
Das sind Wertanlagen mit enormen Renditen!



In den neueren Stadtteilen, wie hier im Design-District oder am China Basin, wo ich mit dem Kinderwagen immer unterwegs bin, gibt es tolle neue Apartment-Häuser und es kommen noch viele hinzu. Hier gibt es riesige Baustellen wo tausende von Wohnungen im neuen Viertel entstehen.

                                               
Neue Apartments am China Basin


Nostalgische Hausboote und hippe Eigentumswohnungen in gleicher Nachbarschaft


Trotz Bauboom sind für viele Mieter immer noch die Mietpreise utopisch und in den letzten Jahren exorbitant gestiegen.
Die so aus der Not heraus geborenen neuen Ideen sich Wohnraum zu verschaffen sind für uns nicht vorstellbar. Hier zwei Beispiele.

1. Beispiel:
Ein 25-Jähriger wollte diesen Mietwahnsinn nicht länger mitmachen: Er zog in einen winzigen Holzverschlag.
Der junge Mann baute sich einen Holzkasten, gerade groß genug, dass ein Bett darin Platz hat, und machte den Verschlag zu seinem neuen Zuhause. Die nur 2,4 mal 1,4 Meter große Kiste steht im Wohnzimmer eines Freundes. Er bezahlt dafür 400 Dollar Miete im Monat – und findet das billig.




Ein Bett steht in einer Holzkiste
Innenraum der Holzkiste


2. Beispiel:
Ausrangierte Container sind die nächste  billige Antwort auf teure Mieten im Raum San Francisco. Einst wurden damit Güter verschifft, nun dienen sie als gemütliches Zuhause.
Mit einem stählernen Frachtcontainer hat dieses Zuhause allerdings nur noch wenig gemeinsam. Es gibt Fenster und sogar eine kleine Duschzelle. Die Wände sind blau, die Küche ist orange und ein gemütliches Hochbett gibt es auch. Der Innenraum ist 6 Meter lang und 2,5 Meter breit und hoch. Diese Wohnalternative steht in einer Lagerhalle nahe der Bay Bridge in Oakland an der East Bay und trägt den Namen „Containertopia“. Hier in der Halle stehen mehrere dieser umgebauten Frachtcontainer. Die Miete beträgt nur 600 Dollar. 




  Im Container lebt es sich spartanisch - aber auch günstig.


Für die eher jungen Leute die hier wohnen ist "Containertopia" mehr als nur preiswertes Wohnen. "Ich freue mich darauf, mit weniger aus zukommen und effizienter zu leben. Ich hatte immer zu viele Sachen", sagte eine Bewohnerin. Nun ja. Schön reden hilft dabei das auszuhalten!


Aber auch Familien mit Kindern haben es schwer hier gute, bezahlbare Wohnungen zu bekommen. Viele weichen aus nach Oakland. Man arbeitet in San Francisco und wohnt an der preiswerteren East Bay. 

Wer keine Kinder hat, hat mindestens einen Hund. Davon gibt es so viele, das man sagt, in San Francisco gibt es mehr Hunde als Kinder.







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