Samstag, 30. April 2016

Kids at work day

Einmal im Jahr veranstalten die großen Internetfirmen im Silicon Valley ein Kinderfest. Eingeladen werden die Kids der Mitarbeiter und deren Eltern.




Hier unten, an der South Bay San Francisco befinden sie sich alle, die großen im Silicon Valley, das eigentlich kein geographisch definierter Begriff ist, sondern aus mehreren Gemeinden besteht. Ortsnamen wie Santa Clara, Palo Alto und San Jose und die berühmte Stanford University sind manchem hinreichend bekannt. Hier befinden sich Apple, Intel, Google, PayPal, Hewlett-Packard, Oracle, Cisco-Systems, Facebook, Amazon und Ebay um nur einige wenige zu nennen.

Unser Kinderfest war bei PayPal. Mal wieder bei bestem Sonnenschein :-)



Es waren 1600 Kinder angemeldet, die von Eltern und Verwandten begleitet wurden.


Um die Motivation der Mitarbeiter zu Fördern wird auf dem Firmengelände eine angenehme Atmosphäre geschaffen.


Es gibt einen Volleyball Platz, ein Fitness-Studio, einen kleinen Garten mit Miniparzellen wo man Blumen und Gemüse anbauen kann und jede Menge Ruhezonen draußen oder in den Gebäuden. 
Viele Sitzgruppen außerhalb der Großraumbüros, aber auch Küchen und ein Bistro.

Beachvolleyball-Platz

Garten mit kleinen Parzellen für Gemüse und Kräuter


Teil des Firmengeländes von PayPal
Die Verhätschelung von Arbeitnehmern hat Tradition im Silicon Valley, doch eine Mischung aus Campus und Ferienresort bietet allerdings Google seinen Mitarbeitern.
 Aus Mangel an Nachwuchs- und Spitzenkräften kapert Google regelrecht Fachkräfte um sie ans Unternehmen zu fesseln. Ob Sportplätze, Ärzte, Frisör, Masseur oder Pilates, alles kann kostenfrei genutzt werden. Niemand soll den Arbeitsplatz zu schnell nach Feierabend verlassen. In 30 Restaurants wird für die Mitarbeiter kostenfrei gekocht, das Gemüse kommt aus dem Gemüsegarten den die Mitarbeiter selber pflegen.

Jeder Aspekt des Lebens soll mit der Firma verbandelt sein. Selbst die Freizeit findet auf dem Firmengelände statt. Freunde sind die Kollegen und auch die Partnersuche findet hier statt. 

So reizvoll und komfortabel sich das alles anhört birgt es dennoch die Gefahr in sich, dass die Balance zwischen Arbeits- und Privatleben immer mehr verschwindet. Und wer geht denn noch mit Freunden essen, wenn er Abends spät mit vollem Bauch aus dem Google Bus aussteigt und in seine Penthaus Wohnung in San Francisco geht?


Dienstag, 26. April 2016

A Walk on the San Francisco Waterfront

 
Meine erste Wanderung habe ich mit einer Gruppe von Leuten hier aus der Bay Area gemacht. Es gibt eine Website mit dem Titel "Meetup San Francisco".  Dort kann man sich anmelden und an allen möglichen Treffen teilnehmen. Ob Wandern, Kochen, Deutsche treffen, Singen, Tanzen, Singles treffen, Ausflüge machen, Musikveranstaltungen besuchen usw. Es gibt eine riesen Auswahl und für Jeden ist irgendwas dabei.
Ich bin mit 63 Teilnehmern entlang des Embarcadero bei den Piers, das sind die ehemaligen Schiffsanlegestellen, gewandert. Viele Anlegestellen gibt es heute nicht mehr. Hier sind große Garagen, Bars und Restaurants, Galerien, Museen und die Touristenattraktionen Pier 39 und Pier 42. Eine Anlegestelle für die Kreuzfahrtschiffe ist auch da und die Fähren über die Bay starten auch von hier. Von hier aus gehen auch Fähren nach Sausalito und Alcatraz.

Meetup Gruppe, vorne rechts bin ich

                                                    
Hier ein paar Impressionen von unserem Weg. Wir waren in einem geheimen Garten, haben Museen und Galerien kennen gelernt und dabei haben wir aber die touristischen Highlights ausgelassen.

Ein alter Mississippi Schaufelraddampfer ist heute ein Museum.




Dienstag, 19. April 2016

Sonntags Ausflug nach Sausalito

Meinen ersten Sonntags Ausflug habe ich nach Sausalito gemacht. Das ist eine kleine Gemeinde am nördlichen Ende der Golden Gate Bridge. Sausalito ist von San Francisco aus mit der Fähre, dem Muni Bus oder mit dem Fahrrad als Brücken Tour zu erreichen.
Ich habe die Golden Gate Ferry vom Pier 1 genommen, direkt am Embarcadero, weil dort auch die historische Linie F hält.
Im Ferry Building ist eine Einkaufmeile, Restaurants drinnen und draußen und
am nördlichen Ausgang befindet sich die Anlegestelle für die Fähren.
Die Überfahrt geht vorbei an Alcatraz und dauert nur eine halbe Stunde.

Sausalito ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Es ist von San Francisco aus gut zu erreichen. Sonntags und bei schönem Wetter erst recht, denn dann wird der kleine Ort von vielen Touristen regelrecht überfallen. Aber ich habe das nicht als unangenehm empfunden. Man erliegt einfach dem Charm dieser kleinen Gemeinde. Der Blick auf San Francisco, die Bay mit den Booten und dem Jachthafen entschädigen für den Andrang der vielen Besucher. Häufig wird der Ort mit der Italienischen Riviera verglichen, das Klima ist mediterran und angenehm.


Sausalito Harbor

Das könnte auch jeder beliebige Hafen am Mittelmeer sein

Blick auf Tiburon und die Bay

Vina Del Mar Park in der Nähe der Anlegestelle


Sausalito war mal ein beliebter Ort der Hippies, heute wohnen in den Villen am Hang eher die Reichen. Man wohnt dort, hat mehr Ruhe als in der Stadt und pendelt mit den Fähren in die City zur Arbeitsstelle.

Eine Kuriosität am Weg: Ein mit allerlei Nippes beklebtes Auto
Witzig markierte Post Boxen am Hafen für die Hausboote
Blick auf San Francisco
Die Hausboote laden ein, eine bunte und kreative Welt zu entdecken.
 Hier kann man ohne Stress und Lärm und mit Abstand zur Innenstadt leben.
Für meinen Rückweg habe ich dann den Bus gewählt, denn die Schlange am Eingang zur Fähre war unendlich lang. Kein Wunder, manche Touristen kamen von einem Kreuzfahrtschiff das am Pier in San Francisco lag. Ich hätte wahrscheinlich eine Stunde mit allen Anderen in der glühenden Sonne warten müssen. Ich hatte mir zwar einen neuen Hut gekauft um mein Hirn vor dem Austrocknen zu schützen, aber der Bus kam in 10 Minuten und hatte Aircondition. 






Dienstag, 12. April 2016

Wohnen in San Francisco: In einer Holzkiste oder doch besser im Container



Das Hotels in San Francisco teuer sind ist ja bekannt. Denn man bezahlt hier für ein Hotel in der unteren Mittelklasse $ 200-250 ohne Frühstück! Laut einer Bloomberg Studie von 2015 ist San Francisco was Hotelübernachtungen angeht, die teuerste Stadt der Welt. Mit einem Durchschnittspreis von 360 Euro pro Nacht liegt es in der Weltrangliste an oberster Stelle. Dann folgt Genf mit fast 100 Euro weniger, nämlich 265 Euro. New York ist auf Platz 16 mit 183 Euro abgeschlagen.
Wenn man sich als Tourist entscheidet diesen Preis zu zahlen ist das jedem seine eigene Sache. Aber die Leute die hier wohnen und arbeiten, müssen teilweise für ein WG-Zimmer schon bis zu 1.400 Dollar bezahlen und haben dazu auch gleich noch drei Mitbewohner. Mieten von $ 3500 bis $ 6000 sind üblich. So entstehen aus der Not heraus schon viele WG´s. 
Es gibt tolle Häuser und sehr schöne Wohnungen hier. Zu nennen sind da immer die “Painted Ladies“ am Alamo Square, die als Filmkulisse für den Film Mrs. Douptfire dienten. Diese im viktorianischen Edwardian Stil gebauten Häuser gibt es sehr häufig in der Stadt. 

          
Painted Ladies am Alamo Square


Typisches Edwardian Haus mit sehr schöner Fassade

Häuserreihe wie man sie häufig in San Francisco findet.
Das sind Wertanlagen mit enormen Renditen!



In den neueren Stadtteilen, wie hier im Design-District oder am China Basin, wo ich mit dem Kinderwagen immer unterwegs bin, gibt es tolle neue Apartment-Häuser und es kommen noch viele hinzu. Hier gibt es riesige Baustellen wo tausende von Wohnungen im neuen Viertel entstehen.

                                               
Neue Apartments am China Basin


Nostalgische Hausboote und hippe Eigentumswohnungen in gleicher Nachbarschaft


Trotz Bauboom sind für viele Mieter immer noch die Mietpreise utopisch und in den letzten Jahren exorbitant gestiegen.
Die so aus der Not heraus geborenen neuen Ideen sich Wohnraum zu verschaffen sind für uns nicht vorstellbar. Hier zwei Beispiele.

1. Beispiel:
Ein 25-Jähriger wollte diesen Mietwahnsinn nicht länger mitmachen: Er zog in einen winzigen Holzverschlag.
Der junge Mann baute sich einen Holzkasten, gerade groß genug, dass ein Bett darin Platz hat, und machte den Verschlag zu seinem neuen Zuhause. Die nur 2,4 mal 1,4 Meter große Kiste steht im Wohnzimmer eines Freundes. Er bezahlt dafür 400 Dollar Miete im Monat – und findet das billig.




Ein Bett steht in einer Holzkiste
Innenraum der Holzkiste


2. Beispiel:
Ausrangierte Container sind die nächste  billige Antwort auf teure Mieten im Raum San Francisco. Einst wurden damit Güter verschifft, nun dienen sie als gemütliches Zuhause.
Mit einem stählernen Frachtcontainer hat dieses Zuhause allerdings nur noch wenig gemeinsam. Es gibt Fenster und sogar eine kleine Duschzelle. Die Wände sind blau, die Küche ist orange und ein gemütliches Hochbett gibt es auch. Der Innenraum ist 6 Meter lang und 2,5 Meter breit und hoch. Diese Wohnalternative steht in einer Lagerhalle nahe der Bay Bridge in Oakland an der East Bay und trägt den Namen „Containertopia“. Hier in der Halle stehen mehrere dieser umgebauten Frachtcontainer. Die Miete beträgt nur 600 Dollar. 




  Im Container lebt es sich spartanisch - aber auch günstig.


Für die eher jungen Leute die hier wohnen ist "Containertopia" mehr als nur preiswertes Wohnen. "Ich freue mich darauf, mit weniger aus zukommen und effizienter zu leben. Ich hatte immer zu viele Sachen", sagte eine Bewohnerin. Nun ja. Schön reden hilft dabei das auszuhalten!


Aber auch Familien mit Kindern haben es schwer hier gute, bezahlbare Wohnungen zu bekommen. Viele weichen aus nach Oakland. Man arbeitet in San Francisco und wohnt an der preiswerteren East Bay. 

Wer keine Kinder hat, hat mindestens einen Hund. Davon gibt es so viele, das man sagt, in San Francisco gibt es mehr Hunde als Kinder.







Sonntag, 3. April 2016

Was mache ich hier eigentlich!?

Als Granny Aupair habe ich hier im Haushalt hauptsächlich zwei Kinder zu betreuen. Ein Mädchen mit dem Namen Maia ist bald 3 Jahre und der kleine Junge, Beck oder Becky genannt, ist erst 6 Monate alt.
Ich stehe täglich mit allen Anderen um 8:00 Uhr auf.
Maia ist von 9:00 Uhr bis ca. 17:00 Uhr in der Kita. Das Baby schläft nachdem es morgens versorgt wurde nochmal von ca. 10-13 Uhr. 
In dieser Zeit habe ich frei und kann Besorgungen machen oder die Gegend hier im Design District von San Francisco erkunden. Danach gehe ich mit dem Baby im Kinderwagen etwa zwei Stunden im nahe gelegenen Park spazieren. Wieder Zuhause wird Becky mit frischen Windeln und seiner gewohnten Mahlzeit versorgt. Mal von mir, mal von Anke, seiner Mutter. Wenn Anke wieder fest im Job ist, mache ich das Windeln wechseln und Fläschchen geben. Am Abend essen wir alle gemeinsam ein warmes Essen, lecker von Anke gekocht, den Abend habe ich zu meiner freien Verfügung.
An den Wochenenden habe ich auch frei, dann ist die kleine Familie für sich. Zeit für mich, Ausflüge zu machen und diese tolle Stadt oder die Umgebung noch besser erfahren zu können.

Ocean Beach

Meinen ersten Ausflug am freien Samstag habe ich zum Strand gemacht. Ich bin mit dem Bus von einem Ende zum anderen Ende der Stadt gefahren. Meine Gastgeberin hat mir eine Clipper Direct Card besorgt, mit der ich den öffentlichen Personennahverkehr nutzen kann. Von Oakland bis zur South Bay kann ich mit Bus, Bahn und S-Bahn Zügen fahren. Das ist ideal und praktisch, weil man kein Ticket kaufen muss, kein Bargeld zur Hand haben muss und eine Fahrt für zwei Stunden gilt.
Im sonst so teuren San Francisco sind die Fahrten mit den Öffentlichen preiswerter als die KVB in Köln. Ein 2h Ticket kostet mit Umsteigen $ 2,25 .


Die Linie F fährt von Castro bis zu den Piers und endet am Pier 39.
Diese historischen Triebwagen kommen aus
Hamburg, Mailand, Brüssel oder Lissabon

Ocean Beach: San Franciscos Strand am Pazifischen Ozean.
Allerdings mit einer permanenten Wassertemperatur von nur 14-15°C

Hier beginnt der "Pacific Coast Trail".

Familienfest oder Ausflug einer Firma zur Steigerung der Motivation.
 Am Ocean Beach ist immer was los.