Ich sitze hier im alten Hafen von San Francisco in einem Lokal direkt
an der Bay.
Mir kommt dieser alte Otis Redding Song in den Kopf, den ich früher
sehr mochte:
I´m sittin´on the dock of the bay......
I´m sittin´on the dock of the bay......
Aber der Song ist alt, das ist lange her und wer kann sich schon noch an diese Hippies aus den 60er Jahren erinnern? Heute sind die Hippies weitgehend aus dem Stadtbild verschwunden. Man ist eher
hipster. In diesem neuen District wohnen die jungen Leute mit
gutem Gehalt. Diejenigen, die auch die übertrieben hohen Mieten
bezahlen können.
Nicht weit von meinem derzeitigen zu Hause entfernt, und für mich nach
Feierabend gut zu erreichen, ist „The Ramp“. Ein Lokal, direkt an
den ehemaligen alten Docks der Bay gelegen, mit leckeren Drinks und schmackhaften Gerichten auf der Speisekarte.
Ich esse hier gerne Fisch. Heute waren es Austern (Oysters on a half
shell).
Dazu Nachos, Guacamole und Salsa.
Wie immer ein Glas Wein dazu und im Anschluss, so
quasi als Nachtisch, einen Jalapenjo Margarita.
Dat is geil!
Das kannte ich von deutschen Bars auch noch nicht,
nämlich dass man in einem Cocktail auch mal was scharfes hinein
mixen kann. Hier ist es mexikanischer Tequila, frischer Ananas Saft, frische Jalapeños, Agavendicksaft und noch ein paar andere super gesunde
Ingrediens. Es ist saulecker!
In Deutschland regen sich zur Zeit ja alle über die Chlorhühnchen auf. Das sind geschlachtete und gerupfte Hühner die in einem Bad aus Chlorlauge getränkt werden um Bakterien abzutöten. Wenn tatsächlich mal das Freihandelsabkommen zustande kommen sollte, haben die deutschen Angst das so ein Chlorbadgeflügel auf ihrem Teller landet. Mit ziemlich überhitzten Diskussionen reduziert man amerikanisches Essen auf dieses eine Thema. Man geht im Sommer in Deutschland aber ins gechlorte
Freibad und sowieso regelmäßig ins Hallenbad. Andere legen am Abend
ihre Prothese in Kukident (da ist auch Chlor drin!) "Aber Chlorhühnchen, wie die Amerikaner sie
essen, wollen wir in Deutschland nicht haben" sagen viele!
Aber das amerikanische Essen immer wieder nur auf
Chlorhühnchen zu reduzieren ist mir zu einfach.
Ich genieße hier die Kost. Das meiste was wir in der Familie essen ist Bio.
Ernten können die Farmer in Kalifornien mehrere Male im Jahr. Viele Produkte kommen hier aus der Region, aus Kalifornien. Hier gibt es keine Bio-Erdbeeren aus China oder Walnüsse aus der Türkei.
Der Wein ist aus dem nahe gelegenen Napa Valley, keine Autostunde von San Francisco entfernt. Der Salat von den umliegenden Farmen.
Über
Chlorhühnchen mache ich mir hier keine Gedanken. Aber gegessen
habe ich sie bestimmt auch schon!
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