Ein Ausflug an diesem Wochenende des 9. und 10. Juli führte uns zunächst über die Interstate 101 zu den kalifornischen Weingebieten nördlich von San Francisco und später zu einer der berühmtesten Strassen der Welt, nämlich zum Highway Nr. 1.
Hier auf dem 101 sind auf der ganz linken Fahrbahn alle paar Meter Rauten zu sehen. Sie bedeuten dass hier auf dieser Spur nur Autos fahlen dürfen, die mindestens drei Personen mit sich führen. Fahrer die alleine fahren, dürfen nur die rechte oder die mittlere Spur nutzen. Warum das so geregelt ist? Die meisten Autos sind nur mit einer Person bestückt und überwiegen. Wer als Autofahrer mehr Personen dabei hat, bekommt das Privileg auf der ganz linken, leereren Spur zu fahren. Wir durften immer links fahren!
Kaffeepause in Windsor
Windsor ist ein kleiner beschaulicher Ort auf dem Weg ins kalifornische Weinland.
Hier auf dem kleinen Markt hatten wir unser Lunch.
Obst- und Gemüse aus der Region, meistens ist es Organic (Bio)
Es gibt im Norden von San Francisco einige sehr gute Weingebiete, die bekanntesten sind wohl Sonoma und Napa Valley. Sie sind von San Francisco aus in kurzer Zeit zu erreichen und darum sehr beliebt. Der Weinanbau oberhalb der Golden Gate Bridge erstreckt sich allerdings viel weiter. Eine Weinregion schließt sich in nördlicher Richtung -wie eine Perlenschnur- an die andere an. So geht das rauf bis Nordkalifornien, über Mendocino und bis zur Grenze von Oregon.
Nach einer kurzen Pause in Windsor fuhren wir weiter zu unserem Hotel in Geyserville im Russian River Valley.
Das Hope Merrill Inn ist ein sehr gut erhaltenes Hotel im Viktorianischen Stil, das schon im vorvorigen Jahrhundert gebaut wurde.
Bis ins kleinste Detail wurde man in den gemütlichen Zimmern an die viktorianische Zeit erinnert.
Und am Morgen erwartete uns ein sehr liebevoll gedeckter Frühstückstisch.
Die Hausherrin servierte frische Zucchini-Frittata, selbst gebackenen Nuss Cake und Croissants, frische Erdbeeren und Melonenstücke am Spieß, Marmelade aus Merlot Trauben, Würstchen und Bratkartoffeln. Dazu Kaffee und frischen O-Saft. Köstlich!

Kunst im Vorgarten von Geyserville.
Altes und "junges" im Antiquitäten Laden.
Geyserville ist ein beschauliches Örtchen im Russian River Valley.
Feuerteufel gibt es dort auch.
Aber wir waren ja hier für das "Wine Tasting"
Weine aus der Region Russian River Valley
Normalerweise muss man die Weinverkostung und die Weinproben in Kalifornien bezahlen. Hier nicht, wenn man Weine kauft.
Hier wird aber auch Kunst und Kunsthandwerk von Künstlern aus der Region angeboten.
Außerdem gab es auch Schmuck, Bücher, Marmeladen, Essig und Olivenöl zu kaufen. Ein Shop in Shop Konzept von dem der Weinhändler und die Künstler gleichsam profitieren können.
Schöne Ohrringe gab es dort auch!
Unsere nächste Station war ein Weingut mit Bio-Weinanbau.
Die Winzerin erklärt wie die Methode vom Weinanbau nach der bio-dynamischen Landwirtschaft funktioniert: Man nimmt ein Kuhhorn, füllt es mit Kuhmist, gräbt es ein und belässt es für eine gewisse Zeit im Boden. Danach wird der Inhalt mit Wasser verdünnt und über einen Hektar Land versprüht. Diese Methode des Bioanbaus ist in Kalifornien zur Zeit der Renner. Allerdings ist sie schon 100 Jahre alt und war die Idee von Rudolf Steiner, einem Schweizer Anthroposophen, dem Begründer der Waldorfpädagogik. Der Glaube soll ja bekanntlich Berge versetzen, ob da auch Weinberge mit gemeint sind, weiß ich nicht.
Hier wächst Biogemüse im hauseigenen Winzergarten, im Hintergrund sieht man die Weinstöcke.
Von hier aus ging unser Weg weiter entlang des Russian River in Richtung Hwy Nr. 1
Russian River. Die geringen Niederschläge in ganz Kalifornien machen aus dem Fluss ein Rinnsal.
Wenn man das Weinland verlassen hat verändert sich die Landschaft und die Vegetation. Der Highway Nr. 1 ist hier nur noch wie eine gut ausgebaute Landstraße.
Entlang des Hwy 1. findet man Rinderherden und Schafe.
Hier säumen Eukalyptus Bäume den Weg.
Und dann öffnet sich die Landschaft. Wir sind an der Tomales Bay angekommen.
Die Tomales Bay ist ein riesiger Meereseinschnitt nördlich von San Francisco. Hier befinden sich die Austernbänke und eine Menge Lokale, die diese Delikatesse anbieten.
In Marshall sind die Austern besonders frisch. Hier ist auch die größte Zucht Company.
Super lecker. Frisch oder überbacken ein Genuss.
Besonders gut für Vegetarier geeignet, die ja bekannterweise keine toten Tiere essen wollen. Die können ja mal Austern probieren, denn beim Verspeisen leben die ja noch!! Aber lassen wir mal den Zynismus.
In der Tomales Bay können Austern das ganze Jahr über geerntet werden. Der Vorteil liegt bei der Wassertemperatur. Der kalte Pazifik hat hier eine Jahrestemperatur von konstanten 14-15 ° C.
Während in anderen Austern Gewässern, wie zum Beispiel an der Ostküste der USA, die Wassertemperaturen im Sommer ansteigen, bleibt sie hier konstant niedrig. Wir kennen ja auch alle die Regel, dass man Muscheln nur in Monaten mit R essen soll. Das gilt an der Nordseeküste ebenso wie in der Bretagne oder am Mittelmeer. Die "R" Regel gibt es hier nicht!
Lucho, unser Coach, hat einen guten Job gemacht. Er hat uns gut gefahren.
Es ist etwas mühselig über diesen alten Highway zu fahren. Er ist schmal und meistens sehr kurvig, aber glücklicherweise auf unserem Abschnitt gut ausgebaut. Das ist an anderen Stellen in Kalifornien nicht so. Teilweise ist er schon zu einer kleinen Nebenstrecke verkommen, aber wegen seiner Berühmtheit wird er immer noch gut genutzt. Ich bin schon einige Male auf diesen bekannten und beliebten Highway 1 unterwegs gewesen. Immer wieder ist es ein Erlebnis. Du befindest dich am westlichsten Punkt der westlichen Welt. Östlich von dir erstrecken sich die Vereinigten Staaten von Amerika und im Westen der größte Ozean der Erde, der Pazifik.
Der Highway 1 hat für mich nie seine Faszination verloren und irgendwie weht im Fahrtwind ein Stück von Freiheit und Unabhängigkeit mit.
Wie verlassen die Tomales Bay und fahren in Richtung Ozean, immer entlang der Steilküste.
Auf dem letzten Abschnitt haben wir aber noch ein Erlebnis der besonderen Art.
Wir sehen uns um und sehen gerade noch hinter der Steilküste Stinson Beach.
Von hier aus kaum zu erkennen, aber da. Wale.
Die kann ich mit meiner kleinen Kamera ja kaum erfassen.....
.......darum ausnahmsweise hier ein paar geklaute Bilder.
Einige Tage nach Fertigstellung dieses Post`s waren dann tatsächlich mehrere Wale in der San Francisco Bay, hier der Link dazu:
http://abc7news.com/society/exclusive-up-close-video-of-whales-feeding-in-sf-bay/1422741/
oder hier: