Samstag, 30. Dezember 2017

Time to say hello.....

"It´s time to say hello again"
Im Dezember 2016 bin ich -diesmal von Jakarta aus- nach San Francisco geflogen. Von November 2016 bis Februar 2017 arbeitete ich bei als Granny Aupair bei einer Familie auf Java/Indonesien. Über Weihnachten hatte ich zwei Wochen Urlaub. Mein Weg nach SF war diesmal besonders lang, weil ich von Jakarta aus erst einmal nach Taipeh/Taiwan fliegen musste und im Anschluss der Flug nach San Francisco über 13 Stunden non stop und über den gesamten pazifischen Ozean ging.

Mein erster Ausflug in San Francisco ging mit Kirsten und Lucho hoch auf den Mount Tamalpais, den man hier nur kurz "Mt. Tam" nennt.




Der Berg liegt nördlich von San Francisco im Marin County. Man erreicht ihn wenn man San Francisco über die Golden Gate Bridge verlässt und ein Stück den Highway Nr. 1 fährt und dann rechts abbiegt.


 Hier oben befindet sich auch eine Station zum Reparieren von Fahrrädern. Nachdem ab 1973 die Pfade des Mt. Tam immer mehr zum Radfahren genutzt wurden -die Räder aber zu dieser Zeit noch nicht den Standard von heute hatten- verbesserte man nach und nach die Fahrräder und passte sie so der Herausforderung dieses unwegsamen Geländes an. Ein neuer Fahrrad-Typus wurde entwickelt: das Mountainbike!





Ein kleiner, nicht einmal 1km langer Pfad führt uns als Rundweg um den Gipfel herum.



Von hier geht der Blick über die nördliche Bay und auf Sausalito. An wolkenfreien Tagen ist auch die Stadt zu sehen.



Von der Aussichtsplattform aus geht der Blick auf San Quentin (Pfeil). Es wurde bereits 1852 gebaut und ist so das älteste Gefängnis in Kalifornien. Berühmt wurde es einmal auch bei uns, und zwar als am 24. Februar 1969 Jonny Cash hier auftrat und mit dem Songs "I walk the line" und "Ring of fire" auch bei uns bekannt wurde. Heute hat San Quentin eine eher bedrückende Berühmtheit, weil dort die gegenwärtige Hinrichtungsmethode immer noch die umstrittene Giftspritze ist.





An diesem Samstag flüchteten wir aus der Stadt. Dort war es kalt und nebelig. Oben auf dem Berg angekommen war es aber sehr schön warm. Dagegen ist "Fog-City" unsichtbar weil es immer noch im Nebel liegt.


Kaum erkennbar liegt gegenüber, hinter der East Bay, der Mount Diablo (Pfeil).


Hier oben wächst eine kleinere Art Eiche als Strauch. Diese auch als "Zwerg Tanoak" bezeichnete Pflanze hat dickere und größere Eicheln als wir sie kennen.



Dieser kurze Pfad endet schon nach ca. 120 Metern, unser (Rück-) Weg endete in San Francisco.


Mittwoch, 31. August 2016

Time to say goodbye.......



Meine wunderbare Zeit als Granny Aupair in San Francisco neigt sich dem Ende. Am Donnerstag, den 1.9.2016 fliege ich nach Hause zurück und lande dann -aufgrund der Zeitverschiebung- am Freitag gegen 10:00 Uhr in Frankfurt.

Bild im De Young Museum. San Francisco aus der Satelliten-Perspektive.
Nur noch ein paar Stunden trennen mich vom Abschied und von einem kleinen Lebensabschnitt den ich sehr genossen habe und den ich wohl als einen meiner besten Zeiten bezeichnen kann.
Abschied tut ja bekanntlich weh, aber mancher Abschied trägt auch wunderbare und gelebte Erinnerungen in sich. Es soll ja auch kein Abschied für immer sein. Immerhin habe ich Kirsten hier und somit auch die Möglichkeit und feste Gründe immer wieder mal nach San Francisco zu reisen.

Lieblingsplatz am Baker Beach
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Trotzdem muss ich mich von all den Menschen die ich hier kennen gelernt habe verabschieden und vor allem " Danke "sagen:

Am letzten Tag beim Baseball im AT&T Park: San Francisco Giants vs. Arizona Diamondbacks
Danke an Anke, James, Maia und Becky. Besonderen Dank an Anke, die mir eine sehr gute Gastgeberin, Chefin und Begleiterin durch meinen ersten Job als Granny Aupair war. Ihre Tipps für die Gestaltung meiner Freizeit waren Gold wert. Ob es der Tipp für die Meetup Gruppen war, die Vermittlung zum Calling all Choir oder das Giants Spiel im AT&T Park. Das tägliche bekochen von Anke, der immer volle Kühlschrank, das nette Zimmer mit Blick auf die Potrero Hills und das eigene Bad. All das hat dazu beigetragen, dass fünf Monate San Francisco wie im Flug vergangen sind.

Maia und Becky
Das größte Geschenk aber war, das Anke mir die Betreuung von Becky in die Hand gegeben hat, mir vertraut hat und dabei auch noch eine Menge Freiheiten gelassen hat.

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Danke auch an Anna, Ankes Freundin, die mich in den Calling all Choir eingeführt hat und mir mit ihren Deutschkenntnissen eine große Hilfe war. Ich habe in diesem Chor neue, sehr schöne Lieder gelernt, und dank unseres Chorleiters und Musikers Mark Growden war ich bei einem Chorkonzert im ältesten Gebäude von San Francisco dabei, der Mission Dolores, sie ist die Gründerkirche dieser Stadt. Da war ich sehr stolz..... hier der Link zum Chor: http://callingallchoir.org/


Mission Dolores erbaut 1776
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Danke auch an Ximena, meine chilenische Freundin, die ich beim Kinderwagen schieben im Park kennen und schätzen gelernt habe. Sie ist eine profesionelle Nanny und wir haben uns fünf Monate lang fast täglich gesehen. Ximena hatte immer sehr viel Verständnis für mein miserables Englisch gezeigt und so haben wir uns trotz sprachlicher Schwierigkeiten hervorragend verstanden. Sie wird zufällig zur gleichen Zeit, wenn ich im September auf Mallorca bin, in Barcelona sein, vielleicht ist da sogar ein Treffen möglich. Wir arbeiten daran. Außerdem ist Ximena Chilenin aus Santiago de Chile, eines meiner Traumreiseziele........wir arbeiten daran!!

Mit meiner Freundin Ximena aus Santiago de Chile war ich beim Stern Grove Festival SF
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Ich habe hier wunderbare Menschen kennen gelernt, wie zum Beispiel Conness aus meiner Meetup Gruppe vom German Stammtisch. Sie ist Richterin am Bundesgericht in San Francisco. Das sind die, die den ersten Muslim Travel Ban von Donald Trump aufgelöst haben. Conness ist immer sehr interessiert gewesen, Dinge aus der deutschen Geschichte zu lernen und zu hören. Bei ihren Besuchen in Deutschland will sie auch Deutsche Geschichte miterleben. Also fliegt sie mit ihrem Mann Dave nach Deutschland, zur Marksburg bei Oberwesel, um dort an einem mittelalterlichem Spektakel teilzunehmen. Wir sitzen zufällig alle drei am 1.Sept. im selben Flieger nach Frankfurt.

Oder Rick der Dentist, auch aus der Meetup Gruppe der Stammtischler. Rick ist gebürtiger Indonesier, hat seine Zahnarzt Praxis in der Bay Area und ist über Weihnachten mit seiner Familie in Jakarta. Im November bis Februar bin ich als Granny in Jakarta! Wieder so ein Zufall, den wir für ein Treffen auf Java nutzen können.

Und Jim aus Palo Alto, der Stadt der Stanford University. Mit Jim habe ich die Wanderungen gemacht die von der Meetup Gruppe "Walking for Haelth and History San Francisco" organisiert werden. Jim hat in Deutschland sein Ingenieur Studium gemacht und spricht hervorragend deutsch.
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Und Mona, die ebenfalls als Granny Aupair hier in der Bay Area eine Familie im Silicon Valley unterstützt. Mona wohnt wie ich in Köln. Wir haben uns kennen gelernt und haben einiges gemeinsam in San Francisco und im Silicon Valley unternommen.

Zwei deutsche Grannys im Dolores Park
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Sehr gefreut hat mich aber immer, wenn ich Kirstens und Luchos Freunde kennen gelernt habe, die gemeinsam in der Vorbereitung ihres Camps für das Burning Man Festival waren. Es eine große Aufgabe und Herausforderung für alle die daran beteiligt sind, ein Burning Man Camp zu errichten. Die Gruppen sind Wochen und Monate vorher damit beschäftigt das Camp zu organisieren. So sind Kirsten und Lucho bereits vor ein paar Tagen nach "Black Rock City" gefahren, das ist ein ausgetrockneter Salzsee in der Wüste Nevadas, den ab Samstag etwa 70.000 Menschen vorübergehend besiedeln. https://burningman.org/

Beim Straßenfest auf der Howard mit einem Teil der Burning Man Crew
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Meinen allergrößten Dank muss ich an Kirsten richten . Ohne Kiki wäre ich ja gar nicht hier. Ich bin sehr stolz auf meine Tochter, die als Wissenschaftlerin hier an der UCSF (Univertity California San Francisco) arbeitet.  Ohne Kiki wäre mein Aufenthalt hier nicht so wunderbar gewesen wie ich ihn erlebt habe. Sie hat ihren Arbeitsplatz in dieser schönen Stadt gefunden und ich freue mich für uns beide dass sie hier ist. San Francisco hat mich als junge Frau in den 70er Jahren schon begeistert. Und wenn ich heute durch die Strassen von San Francisco gehe, dann weht in einigen Vierteln immer noch der Hauch des Geistes aus der Zeit des "Summer of love"!

 Kiki, Lucho, Doris, Mike





Wir sagen dann mal Tschüüüüüüüß





Sonntag, 7. August 2016

Die Mission

Frage: "Was ist eigentlich die Mission?"
Antwort: " Die Mission ist Straße, Stadtteil, Park, Kirche und vieles mehr!"
Die Mission (mischn) ist ein District in San Francisco (SF), den die Mission Street und ihre Umgebung geprägt hat. Sie zählt zu den längsten Strassen in SF,  ist ca. 12 km lang und verläuft vom Embarcadero nähe Ferry Building bis tief in den Süden der Stadt.


Der Mission District ist der Stadtteil mit der höchsten Zahl von Einwanderern aus Mittel- und Südamerika, den Hispanos. Zum Teil können die Latinos auch noch mit ihren Restaurants, Taquerias, Bars und Supermärkten das Bild in der Mission prägen. Das wird sich aber in der Zukunft ändern.


Denn hier sind mittlerweile viele Latinos arbeitslos, verarmt und unzufrieden. Einige der Einwanderer leben am Rande der Gesellschaft. Die Mission verändert sich. Ganze Häuserblöcke werden von den Reichen aus dem Silicon Valley aufgekauft, restauriert und mit hohen Mietpreisen versehen. Edelboutiquen, und Nobelrestaurants verändern das Bild in der Mission. Da ist kein Platz mehr für den einfachen Hispano der Nachts in einer Restaurant-Kette am Spülbecken steht oder die Strasse fegt oder die Mülleimer ausleert.


Allmählich macht sich Wut breit. Es gab schon Demos gegen den "Ausverkauf von San Francisco". Bürgerinitiativen wehren sich mit Protestaktionen gegen die Veränderung und die stetig steigenden Mieten. Und wie lange ist die Mission noch "Die Mission"? Die so wie sie einmal war ja ihren Scharm hatte und der nun von Jahr zu Jahr immer mehr verloren geht.

 Das sieht ja alles schön aus, aber hier kann kein Normalverdiener die Mieten bezahlen.


Im Mission District steht auch das älteste Gebäude der Stadt. Die Mission Dolores ist die Kirche der Stadt San Francisco, die von dem aus Mallorca stammenden Franziskaner Mönch Junipero Serra gegründet wurde. Und hier fand auch das Konzert des Chores statt in dem ich für ein paar Wochen mitsingen durfte: The Callin All Choir. 


Ganz links das kleinere Gebäude, das ist die Missionsstation die -während der Zeit der Missionierung hier an der Westküste Amerikas- 1776 gebaut wurde. Damals wurden auch Städte wie San Diego und Los Angeles gegründet. Ein paar Blocks weiter ist der Mission Dolores Park.


Der Park ist das pulsierende Herz der Stadt. Hier finden unter anderem viele kulturelle Veranstaltungen statt. Man trifft sich zum Picknick mit Freunden und Familie oder führt seine Hunde aus und hat außerdem noch einen spektakulären Blick auf die Skyline der Stadt. Für mich ist dieser Innenstadt Park einer der schönsten die ich je gesehen habe.


Mural von einem der bekanntesten Söhne der Stadt: Carlos Santana. Er ist in der Mission aufgewachsen und kam mit 13 Jahren als Sohn mexikanischer Einwanderer hier her.



Diese Murals sind Wandmalereien, die nicht nur im Mission District das Stadtbild von SF prägen, aber hier sind wohl die meisten und bestimmt auch die schönsten.


Murals stellen oft das Leben der lateinamerikanischen Einwanderer dar. Sie sind politisch und sozialkritisch motiviert oder zeigen die Historie oder die Problematik der Auswanderungsländer.



We are the people "Wir sind das Volk"! Dieses Zitat ist hier zutreffender als es gewisse Schreihälse in Leipzig und Dresden für sich in Anspruch nehmen. Hier ist das Volk schön bunt!






In vielen Murals geht es auch um die Hoffnung auf ein besseres Leben im Einwanderungsland USA...




.....aber auch um die Verfolgung der illegalen Einwanderer durch den I.C.E, der amerikanischen Heimatschutz-Behörde. Wer illegal ist und erwischt wird, wird Abgeschoben! Man rechnet in den USA mit insgesamt 7 Millionen Illegalen. Genaue Zahlen kennt man nicht. Dennoch: Die meisten illegalen Einwanderer arbeiten, zahlen Steuern und sind somit auch Träger der Gesellschaft. Und wie wäre denn tatsächlich Amerikas Wirtschaftsleistung ohne die vielen Illegalen?


Resiste! Ein sehr häufiges Thema der Murals. Es geht um Ausbeutung, Widerstand, Überleben, Verschleppungen und Verfolgungen in den totalitären Systemen, die man aus der Not heraus verlassen hat. Hier wird die Bedeutung und der Sinn der Murals deutlich. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.


Das ist in der Balmy Alley, einer Seitenstraße der 24th, dort findet man viele Murals. Touristen werden hier in großen Gruppen durchgeschleußt.


Auch in der Balmy Alley.  Das ist nicht das erste paar Schuhe das ich, so hängend, an einer Stromleitung gesehen habe. Was das zu bedeuten hat kann ich nicht sagen.


Von der Mission aus bin ich dann am Ende des Tages zu einem meiner Lieblingsplätze gefahren. Den Ghirardelli Square im Rücken, mit Blick auf den Telegraph Hill und dem Hyde Street Pier. So sitze ich hier oft und denke über mein Schicksal nach.


Von hier aus hat man einen phantastischen Blick auf die Golden Gate Bridge.


Ein paar Schritte weiter wartet mein Bus und der bringt mich fast bis zur Haustür.

Samstag, 30. Juli 2016

Über die Bay Bridge nach Treasure Island

Wenn es immer schon so einfach gewesen wäre zu einer Schatzinsel zu kommen wie hier in San Francisco, wäre die Bücherwelt um viele hervorragende Romane der Weltliteratur ärmer. In Robert Louis Stevenson´s Abenteuerroman "Treasure Island" ( Die Schatzinsel) geht es um eine irgendwo in den Weltmeeren versteckte Schatzinsel. Hier in der Bay von San Francisco findet man lediglich ein künstlich aufgeschüttetes Island, das teilweise aus dem Schutt des großen Erdbebens von 1906 entstanden ist.


Ich habe mal wieder den Bus genommen! Der fährt binnen 10 Minuten über die Bay Bridge zur Schatzinsel.



Die Bay Bridge verbindet San Francisco mit Oakland. Sie ist ein paar Monate älter als die Golden Gate Bridge. Auf der unteren Bahn fährt man raus aus San Francisco und oben befindet man sich beim hineinfahren in die Stadt.


Blick auf den Embarcadero, das Ferry Building und die Piers.


Nach ein paar Minuten Fahrt mit dem Bus ist man da und hat einen phantastischen Blick auf die Skyline der Stadt.


Ganz links ist Alcatraz und im Hintergrund sieht man deutlich, wie unterschiedlich das Wetter hier ist. Die Stadtteile in der Nähe vom Ocean Beach sind im Nebel, während hier auf der Insel der Himmel blau ist.


Nur schemenhaft und leicht gespenstig im Nebel versunken ist die GGB zu erkennen.


Der eigentliche Grund für den Bau der Insel war die Weltausstellung von 1936.

  

Die Form der Insel aus der Vogelperspektive, rechts unten ist die Bay Bridge zu sehen.



Heute war hier Flohmarkt.


Es gab Gitarren die aus Zigarrenschachteln gemacht wurden und......


.....Jemand der ihre Funktionalität unter Beweis stellte.






Viel Schnicki-Schnacki und Nippes wie immer.


Hüte und Westen, die für das anstehende Burning Man Festival erforderlich sind.





Mir haben aber am besten diese Taschen gefallen. Gekauft habe ich bedauerlicherweise keine, da war ich mal wieder zu geizig. Ich muss sparen, ein Aufenthalt in San Francisco ist teuer!